Kirche Stadtroda
Ein gesegnetes und behütetes neues Jahr 2021
wünscht Ihnen und Ihren Familien, Ihr Gemeindekirchenrat der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Stadtroda mit Pfarrer Benjamin Neubert.
Jahreslosung 2021
Jesus Christus spricht:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6,36
Liebe Gemeindeglieder unserer Kirchgemeinde Stadtroda, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Gottesdienste bzw. Veranstaltungen,
Pandemie, überall, Gottes Glaube, überall!
Im Moment können, aufgrund der aktuellen Lockdown-Situation, keine Gottesdienste und Veranstaltungen in unserer Kirchgemeinde stattfinden. Wir werden Sie, je nach Pandemielage, hier und über die Aushänge informieren, wann wieder Präsenz-Zusammenkünfte möglich sind.
Im Moment sind Sie alle eingeladen die regelmäßig, eingestellte Predigt von unserem Pfarrer Benjamin Neubert, auf unserer Internetseite (etwas weiter unten der Butten, Predigt zum Nachlesen) anzuschauen und Sie sind auch dazu eingeladen zu Hause kleine Gottesdienste zu feiern.
Bleiben Sie wohlbehütet, in der Hoffnung, dass wir uns bald wieder persönlich in unserer Kirchgemeinde treffen können.
Gottesdienst 2. Sonntag n. Epiphanias, 17. Januar 2021
Wochenspruch
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
Johannes 1,16
LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT
im 2. Buch Mose im 33. Kapitel
Mose sprach zu dem HERRN: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen den Namen des HERRN vor dir: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun, und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
2. Mose 33,18-23
Liedvorschläge
398. In dir ist Freude
Predigt von Benjamin Neubert
Es gilt normalerweise das gesprochene Wort
Vor einigen Jahren war ein Hochzeitsfest in einer meiner früheren Gemeinde. Da baten mich ein Winzer und seine Braut darum sie mit dem Segen der Kirche zu trauen, und zwar ausgerechnet am Sonnabend der Karwoche. Zusammen mit dem Gemeindekirchenrat habe ich mit mir selbst – und auch mit dem Weinbauern gerungen. Geht das? Am Karsamstag, am „stillen Sonnabend“ eine Trauung?
Es wurde eine „Stille Trauung“, es wurden also keine Kirchenglocken geläutet. Die Musik war in ihrer Feierlichkeit gemäßigt. Später am Abend, als es auf die Osternacht zuging, die auch in dieser Kirchgemeinde groß gefeiert wird, wurde es noch ein sehr schönes Fest für die Hochzeitsgesellschaft, an dem auch andere Mitglieder der kleinen Gemeinde teilgenommen haben.
Heute muss ich an diesen Tag denken, weil wir am heutigen 2. Sonntag nach Epiphanias genau diese Geschichte wieder lesen (bzw. hören), die ich auch der Hochzeitsgesellschaft vorgelesen habe: die Geschichte von der Hochzeit zu Kana. Die steht bei Johannes im 2. Kapitel:
Am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu warda. Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringts dem Speisemeister! Und sie brachtens ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wusstens, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
(Joh 2, 1-11)
Die beiden Geschichten haben Gemeinsamkeiten, die Geschichte aus Kana und die aus Sachsen-Anhalt. Es sind beides Trauungen, es geht um Wein, es geht um Einschränkungen.
In Kana wollten alle feiern. Das Fest bekam einen kleinen Knacks, als der Wein ausging. Mit dieser kleinen Einschränkung, des ausgegangenen Weines nämlich, mussten die Hochzeitsgäste wohl leben. Eine Hochzeit ohne Wein – das kann man sich normalerweise kaum vorstellen. Ansonsten war wohl alles in bester Ordnung, v.a. nachdem einer der Gäste den Mangel half abzustellen. Wir haben davon eben gehört.
Bei der Karsamstagshochzeit damals war es umgekehrt. Wein war genug da, und zwar nicht der schlechteste. Aber es durfte nicht so gefeiert werden, wie sich Braut und Bräutigam das vielleicht gewünscht hätten. Die Einschränkung war: Hochzeit ohne Trauzug durchs Dorf, v.a. ohne Kirchenglocken (ganz schwer vorstellbar), aber auch ohne das ganze Brauchtum vor der Kirchentür, das sonst noch dazu gehört, ohne Sägen, ohne Reis (ein neuerer Brauch), ohne Luftballons oder Täubchenfliegen… Ansonsten war es ein sehr schönes Fest, alle waren glücklich damals.
Damals haben wir auch ganz bewusst diese Geschichte in der Kirche gehört. Das war naheliegend, schon wegen dem Winzer, seine Gäste waren das ja auch. Aber v.a. weil sie uns erzählt, wie Gott hier seine Herrlichkeit zeigt und Jesus Gottes Macht bezeugt, und zwar in einem ganz und gar nicht geistlichen Zusammenhang, sondern auf einer Hochzeitsfeier, mit einem Luxuswunder.
Normalerweise ist es ja so, dass Wein sich schnell in Essig verwandeln kann, das ist ein Naturgesetz. Aber Gott steht darüber. Und so lässt er Wasser zu Wein werden. Gottes Macht steht über den Gesetzen, auch über seinen eigenen, über denen, die ihm selbst dienen sollen. Und darum steht sie auch über dem Gesetz, dass man am Karsamstag nicht heiraten darf - wer sagt das eigentlich? In Kana hat Jesus seine Herrlichkeit erwiesen. Und auch an jenem „stillen Sonnabend“ haben wir davon gehört.
Und genau darum geht es in dieser schönen Geschichte. Sie steht übrigens so ziemlich am Anfang des Johannesevangeliums. Es geht um die Herrlichkeit Gottes, die wir in Jesus sehen können. Und genau das ist auch das Thema des heutigen Sonntags: Gottes Herrlichkeit.
Und dass das etwas mit uns zu tun hat: Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. (Johannes 1,16), so lautet der Wochenspruch für heute, der ebenfalls bei Johannes steht.
Diese Herrlichkeit offenbart sich in der Macht Jesu. Und das kann man sehen, und da macht sich auch unser Glaube fest. Ein Glaube, der unserem Leben Sinn verleihen und die Welt verändern will. Es geht um Menschen mit Einschränkungen. Und das sind wir ja schließlich alle. Egal woher diese Einschränkungen kommen, aus religiösen Bestimmungen oder aus den Gesetzen der Natur, aus der Ungeschicklichkeit eines Bräutigams oder – brandaktuell – aus der Coronakrise.
Dabei geht es mir nicht darum, dass wir uns über die Gesetze hinwegsetzen, die versuchen irgendwie der Lage Herr zu werden (Maskenpflicht, Abstand, Kontaktbeschränkung usw.). Das wäre Selbstmord. Es geht um unsere Vorstellung, die wir von einem Ende der Katastrophe bekommen. Denn da sehe ich auch eine wichtige Einschränkung, unter der wir derzeit leiden. Das ist nicht dasselbe wie die Einschränkung durch die Hygieneregeln. Die sind lästig und auch notwendig. Und irgendwie und irgendwann werden sie – mit Gottes Hilfe – uns dazu führen, mit der Pandemie fertig zu werden. Aber die Einschränkung, die ich hier meine, schränkt unsere Fähigkeit ein eine Zukunft zu sehen. Natürlich haben wir alle schon gehört, und vielleicht auch gesagt: „Wenn alles vorbei ist, dann feiern wir ein großes Fest.“ Nur so richtig glauben kann wohl noch kaum jemand. Die Stimmung ist schlecht, Planungen für den Sommerurlaub gehen nur bedingt, eben eingeschränkt!
Diese Einschränkungen sind ein Problem. Diese Einschränkungen sind erst auf den zweiten Blick zu sehen, sie sind komplizierter als das Tragen der Alltagsmaske. Man könnte sie auch als Depression bezeichnen. Und sie haben ihre Ursachen bzw. Quellen.
Und eine dieser Quellen ist eine andere Vorstellung. Nämlich die, dass wir unser Leben für alle möglichen Eventualitäten vorbereiten und planen könnten. Die Vorstellung, dass jeder seines „Glückes Schmied“ ist, wie eine gängige Redensart das nahelegt. Die Realität sieht eben oft anders aus. Auf dem Amboss liegt eben oft das Eisen eines anderen. Das Werkstück Gottes, wenn man so will, das bedarf eben auch dieses anderen Schmiedes. Da kann ich eben auch nicht unbedingt etwas dagegensetzen. Und das sollte ich auch gar nicht unbedingt versuchen.
Diese Einschränkung bzw. Behinderung (wenn man so will) ist weit verbreitet. Auf den ersten Blick will sie in uns schöne Illusionen wecken. Die werden gespeist aus den Erfolgserzählungen der bunten Werbung, aus der Vorstellung, wir können alles machen, alles kaufen, alles werden, weil es ja bisher auch immer so war. Aber war es immer so? Gerade ist es eben nicht so. Derzeitig lernen wir von uns selbst das krasse Gegenteil.
Am heutigen Sonntag haben wir gehört, wie die Macht Gottes auf unsere Einschränkungen antwortet. Wenn es sein Wille ist, dann bestehen sie nicht mehr. Es bringt auch nichts danach zu fragen, wie er das macht. Weder in Bezug auf die Wunder der Evangelien noch im Bezug auf unsere Gegenwart. Er hat seine Herrlichkeit gezeigt. Das will uns ermutigen damit zu rechnen, wenn eigentlich gar nicht damit zu rechnen ist.
Für die vor uns liegende Zeit, von der ich auch schon gehört habe, jetzt kämen komplizierte Zeiten auf uns zu, für diese nahe und mittlere Zukunft gilt mehr oder weniger das, wovon schon viele Menschen gesagt haben: „Da hilft nur noch beten.“ Warum auch nicht?
Wir beten damit zum Herrn, der über allen Gesetzen erhaben ist, der den Himmel und die Erde gemacht hat, der auch Wasser in Wein verwandelt. Und der uns eines Tages alle feiern lässt, dass die Not ein Ende hat, und wir wieder leben können.
Amen.
Fürbittengebet
Barmherziger Gott,
dein Sohn hat dieser Welt deine Herrlichkeit gezeigt,
in seinem Wort ist deine Macht gegenwärtig,
er bringt das Licht.
Wir danken dir, dass du uns mit Hoffnung beschenken willst,
und mit der Aussicht auf ein Leben in Freude und in der Fülle.
Wir bitten dich:
Lass uns deine Wunder sehen.
Lass uns eines Tages feiern,
befreie uns aus Angst und aus Hochmut,
hilf uns, dass wir unsere Grenzen erkennen,
damit du sie für uns überwindest.
Wir bitten dich für deine wunderbare Schöpfung,
dass sie keinen Schaden mehr nehme.
Sei bei den Opfern der Corona-Pandemie,
bei den Kranken, bei den Benachteiligten,
bei den Betroffenen in allen Berufen,
bei denen, die nach der Wahrheit suchen,
stärke alle, die das Miteinander befördern,
hilf uns dabei rücksichtsvoll zu handeln.
Wir bitten dich auch,
dass die Kräfte verstummen, die Hass säen,
und die Ängste missbrauchen.
Wir bitten dich für diejenigen,
die für die Freiheit und die Wahrheit einstehen,
für die politisch Verfolgten,
die von Mord und Gewalt Bedrohten,
und für die, die sich für sie einsetzen.
Sei barmherzig und hilf,
dass der Böse aus dieser Welt verschwindet.
Hilf uns auch, in unserer Kirche
lebendig für das Leben Zeugnis abzulegen,
und dafür einzustehen.
Mach uns Mut zu einem guten Miteinander.
Vater unser…
Jahreslosung 2021
Jesus Christus spricht:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6,36
Jahreslosung 2021
Jesus Christus spricht:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6,36
Gottesdienste und Veranstaltungen in der Stadtkirche St.Salvator, Winterkirche, Heilig Kreuz Kirche und Pfarrhaus
Im Moment sind keine Termine verfügbar.
Liturgischer Kalender
24.01.2021 3. So. nach Epiphanias
Wochenspruch: Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. (Lk 13,29)
Der nächste hohe kirchliche Feiertag:
Kontakt
Kirchweg 16
07646 Stadtroda
036428 62017
036428 42950
pfarramt-stadtroda@web.de

Öffnungszeiten
09:00 - 12:00 Uhr
Um Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir um Terminvereinbarung.